JS: Variablen, Datentypen und DOM-Manipulation
Erste Schritte: JS: Variablen, Datentypen und DOM-Manipulation
Wenn du interaktive Webanwendungen erstellen möchtest, kommst du um JavaScript nicht herum.
In diesem Tutorial konzentrieren wir uns auf drei wichtige Bausteine: die
Variablen (um Werte zu speichern), die
Datentypen (um diese Werte zu klassifizieren) und die
DOM-Manipulation (um Inhalte und Strukturen in deinem HTML-Dokument
dynamisch zu verändern).
1. Variablen in JavaScript
JavaScript hat drei Schlüsselwörter zur Deklaration von Variablen:
var, let und const. Die var-Schreibweise ist älter
und sorgt manchmal für unvorhersehbares Verhalten, während let und
const modernere Alternativen mit klarem Gültigkeitsbereich darstellen.
Beispiele
// Mit "let" kannst du Werte verändern: let username = "Max"; username = "Maria"; // "const" ist unveränderlich: const PI = 3.14159; // PI = 4; -> Fehler: Du darfst PI nicht neu zuweisen. // "var" (alt, aber funktioniert): var greeting = "Hallo Welt!"; greeting = "Guten Tag!";
– let: Für Variablen, deren Wert du zur Laufzeit verändern möchtest.
– const: Für Konstanten, deren Wert sich nicht ändert.
– var: Selten empfohlen, da der Gültigkeitsbereich (Scope) sich
an Funktionen orientiert, was leicht zu Fehlern führen kann.
2. Datentypen in JavaScript
JavaScript kennt mehrere grundlegende Datentypen. Häufig verwendete sind:
- Number: Ganzzahlen und Kommazahlen (z. B. 42, 3.14)
- String: Zeichenketten (z. B. „Hallo“, ‚Welt‘)
- Boolean: Wahrheitswerte (true / false)
- Null: Absichtlicher „Kein Wert“
- Undefined: Variable wurde deklariert, aber noch kein Wert zugewiesen
- Object: Komplexere Strukturen (Arrays, Objekte, Funktionen)
Beispiele
let age = 25; // Number let firstName = "Anna"; // String let isStudent = true; // Boolean let something = null; // Null let unknown; // Undefined (nicht initialisiert)
Um den Typ einer Variable zu prüfen, kannst du typeof verwenden:
console.log(typeof age); // "number" console.log(typeof firstName); // "string" console.log(typeof isStudent); // "boolean" console.log(typeof unknown); // "undefined"
3. DOM-Manipulation
Ein Hauptgrund, weshalb JavaScript im Browser so beliebt ist,
liegt in der DOM-Manipulation. Das DOM (Document Object Model)
ist eine programmatische Repräsentation der HTML-Struktur,
in der du Elemente finden, erstellen, ändern oder löschen kannst.
3.1 Elemente auswählen
Mit document.getElementById() oder
document.querySelector() findest du bestimmte HTML-Elemente:
// In deinem HTML steht: // <div id="info">Hallo</div> // <p class="text">Beispiel-Text</p> let infoDiv = document.getElementById("info"); let textPara = document.querySelector(".text"); // Selektiert das erste Element mit der Klasse "text"
querySelectorAll() liefert eine Liste mehrerer Elemente zurück.
Du kannst CSS-Selektoren verwenden, um gezielt Elemente zu finden (z. B. #header nav a).
3.2 Inhalte ändern
Um den Text innerhalb eines Elements zu aktualisieren, nutzt du meist
textContent oder innerHTML:
infoDiv.textContent = "Neuer Info-Text"; // Setzt nur reinen Text // infoDiv.innerHTML = "Neuer Text"; // -> Erlaubt auch HTML (vorsichtig bei Benutzereingaben!)
3.3 Neue Elemente erzeugen
Du kannst neue Elemente per JavaScript erzeugen und in den DOM-Baum einfügen:
let newPara = document.createElement("p"); newPara.textContent = "Ich bin ein neu erstellter Absatz."; // Element in ein existierendes Element, z. B. infoDiv, anhängen infoDiv.appendChild(newPara);
Dieses <p>-Element erscheint nun in der Seite unterhalb der bestehenden Inhalte
des <div id=“info“>.
3.4 Events & EventListener
Für echte Interaktivität koppelst du DOM-Manipulationen an Benutzeraktionen.
Nutze addEventListener statt veralteter Inline-Events wie onclick:
// HTML: <button id="changeBtn">Ändern</button> // JS: let button = document.getElementById("changeBtn"); button.addEventListener("click", function() { infoDiv.textContent = "Ich wurde durch einen Klick verändert!"; });
Sobald der Nutzer auf den Button klickt, ändert sich der Text in infoDiv.
Zusammenführung: Kurzes Beispiel
Nehmen wir an, du hast im HTML Folgendes:
<div id="info">Initialer Inhalt</div> <button id="colorBtn">Farbe ändern</button> <script src="app.js"></script>
In deiner app.js schreibst du:
// Variablen let colors = ["red", "blue", "green", "orange"]; let index = 0; // Element referenzieren let infoDiv = document.getElementById("info"); let colorBtn = document.getElementById("colorBtn"); // Event-Listener colorBtn.addEventListener("click", function() { // DOM-Manipulation: Hintergrundfarbe wechseln infoDiv.style.backgroundColor = colors[index]; // Nächste Farbe für den nächsten Klick index = (index + 1) % colors.length; });
Hier definierst du ein Array mit Farben (Array = Object),
speicherst den aktuellen Index, und änderst bei jedem Klick
die Hintergrundfarbe von infoDiv. Anschließend wird der Index
in einer Schleife weitergeschaltet.
Tipps & Best Practices
- Saubere Variablennamen: Wähle aussagekräftige Bezeichner (z. B. userName, isLoggedIn).
- Immer let oder const nutzen: var ist fehleranfällig.
- DOM-Methoden kennen: appendChild(), removeChild(), replaceChild(), insertBefore() etc. stehen dir zur Verfügung.
- Moderne Browser-APIs: Mit querySelector() und querySelectorAll() hast du sehr flexible Selektoren.
- Performance im Blick behalten: Bei vielen DOM-Updates sind virtuelle DOM-Lösungen (z. B. React) oder Batch-Operationen oft effizienter.
Fazit
Variablen und Datentypen bilden in JavaScript die Grundlage für jede Art von Logik,
während die DOM-Manipulation es dir ermöglicht,
ohne Seiten-Reload direkt mit dem HTML-Inhalt zu interagieren.
Genau dadurch entsteht die lebendige, interaktive Ebene, die moderne Webapplikationen auszeichnet.
Ob du einfach nur Text in einem Absatz austauschst oder ein komplexes dynamisches Interface baust –
mit JavaScript kannst du deine Ideen schnell umsetzen und für ein ansprechendes Nutzererlebnis sorgen.